Ansatz

Mithilfe eines Multistakeholderdialoges werden Frühindikatoren entwickelt, um nachhaltige Unternehmensführung schon in der Frühphase einer Unternehmung messbar zu machen. Die Indikatoren sollen zudem ein Hilfsmittel sein, mit dem JungunternehmerInnen ihre eigenen Geschäftsideen evaluieren und an Nachhaltigkeitszielen ausrichten können. Dabei tragen die Indikatoren dazu bei, die Risiken der jungen Unternehmen besser einzuschätzen, Kapitalbedarf besser zu decken und die Kundenakquise und Kundenbindung zu erhöhen. Damit wird ein zusätzlicher Anreiz für JungunternehmerInnen geschaffen, sich mit Nachhaltigkeitsfragen im Rahmen der Startphase auseinanderzusetzen. Fernziel ist ein Leitfaden zur Erstellung und Bewertung von Konzepten für junge Unternehmen, der explizite Nachhaltigkeitskriterien enthält. Der erarbeitete Leitfaden soll fester Bestandteil von Beratungsgesprächen einschlägiger Beratungsinstitutionen werden.

Die medienwirksame, öffentliche Ausschreibung der Betreuung einer Jungunternehmerin oder eines Jungunternehmers durch die SBAs, Peter Kowalsky, Michael Radau, Jürgen Schmidt und Ulrich Walter, lenkt die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass Nachhaltigkeitskriterien bei der Bewertung von jungen Unternehmen nur unzureichend mit einbezogen werden. Mit der praktischen Betreuung durch die Sustainable Business Angels werden darüber hinaus auch praxisrelevante Managementtools für junge Unternehmen entwickelt und getestet , die die Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen in dieser Anfangsphase sicherstellen. Wir erwarten, dass nach der Betreuung eine signifikante Verbesserung der Erfolgswahrscheinlichkeit des Jungunternehmens, z. B. durch Sicherung eines soliden Finanzierungsrahmens unter Berücksichtigung der gesteckten ökologischen und sozialen Ziele, erreicht ist. Als Fernziel wird die Ausweitung des Konzeptes auf internationaler Ebene, z. B. im Rahmen des UN Global Compacts, der internationalen Lernplattform für CSR, angestrebt.

Nachhaltigkeit

Das Projekt der Sustainable Business Angels ist mit seinen strukturellen Aspekten in erster Linie langfristig angelegt:

Bei den beteiligten Unternehmen wird in einer Phase, in der Steuerungsstrukturen ausgebildet und Grundsätze der Unternehmensführung festgelegt werden, der Gedanke der Nachhaltigkeit gestärkt und in der Beratung durch den SBA auch mit entsprechenden Instrumenten für eine wirksame und erfolgreiche Steuerung in die Tat umgesetzt. Die beteiligten Unternehmen erhalten schon in der Phase der Etablierung und Durchsetzung der Geschäftsidee wirksame Tools an die Hand, mit der die Integration der ökonomischen, ökologischen und sozialen Ziele gelingen kann. Nachhaltigkeit wird somit quasi in die "DNA" des Unternehmens implementiert und kann sich im Laufe der Zeit weiter entwickeln. Der SBA leistet Unterstützung, die betrieblichen Funktionen des Unternehmens "CSR-konform" zu konzipieren, Lieferketten im Sinne nachhaltigen Wirtschaftens aufzubauen und die Produkte im Hinblick auf den gesamten Lebenszyklus zu optimieren. Somit erhält das Unternehmen schon von Beginn an eine "nachhaltige Prägung", kann sein eigenes Erfolgspotenzial besser ausschöpfen und als Innovator beispielgebend für andere junge Unternehmen wirken.
Das Leitfadengespräch mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Politik und dem Finanzsektor bringt alle wichtigen Parteien für die Umsetzung unternehmerischer Nachhaltigkeit zusammen. Ziel ist die Entwicklung von Kriterien, mit deren Hilfe Banken, Verbände oder private Investoren erkennen können, wie nachhaltig junge Unternehmen aufgestellt sind. Darüber hinaus bieten diese Richtlinien die Möglichkeit, speziell abgestimmte Beratungsangebote zu entwickeln. Die zu erarbeitenden Kriterien und Angebote sollen während und nach Projektabschluss allen wichtigen Institutionen (Investoren, Verbänden, Kammern, Jungunternehmen) zur Verfügung gestellt werden und helfen, CSR dauerhaft in der Wirtschaftsstruktur zu verankern.
Die Bekanntheit und Reputation der SBAs unterstützt zusammen mit dem Wettbewerb und der Öffentlichkeitsarbeit die Diskussion um nachhaltige Unternehmensführung speziell in der Prägungsphase eines Unternehmens. Zukünftigen Unternehmensgründern wird bewusst gemacht, welche Faktoren bei der Gründung idealerweise zu berücksichtigen sind, und welche Tools bei der Umsetzung hilfreich sein können. Mit der Entwicklung und Verleihung eines Zertifikates wird ein wichtiger Grundbaustein zur weiteren Entwicklung nachhaltiger Unternehmensführung in Deutschland gelegt.
Die angestrebte Internationalisierung trägt den Ansatz zudem in die europäische Wirtschaftslandschaft. Das Projektkonzept kann dabei als Multiplikator der Idee von CSR bei Jungunternehmen verstanden werden.